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Waffenrecht

Das Wichtigste im Überblick:
 

Bezeichnung

Altersbeschränkung

Führverbot

Springmesser

Ab 18 Jahren

eingeschränkt nach §42a *

Federunterstützte Taschenmesser

keine gesetzliche Vorgabe

eingeschränkt nach §42a *

Einhand-Taschenmesser

keine gesetzliche Vorgabe

eingeschränkt nach §42a *

Feststehende Messer

(bis 12 cm Klingenlänge)

keine gesetzliche Vorgabe

keine gesetzliche Vorgabe

Feststehende Messer

(ab 12 cm Klingenlänge)

keine gesetzliche Vorgabe

eingeschränkt nach §42a *

Hieb- & Stichwaffen, blanke Waffen (Stiefeldolche, Schlagstöcke, Schwerter)

Ab 18 Jahren

eingeschränkt nach §42a *

Armbrüste

Ab 18 Jahren

eingeschränkt nach §42a *

Bögen

keine gesetzliche Vorgabe

keine gesetzliche Vorgabe

 

Blasrohre

keine gesetzliche Vorgabe

keine gesetzliche Vorgabe

 

Steinschleudern

keine gesetzliche Vorgabe

keine gesetzliche Vorgabe

 

Verboten sind:

  • Wurfsterne
  • Butterflymesser
  • Fallmesser
  • Faustmesser (Stoßdolche)
  • Hieb- & Stoßwaffen, die Ihrer Form nach geeignet sind, einen anderen Gegenstand vorzutäuschen (z.B. Stockdegen)
  • Springmesser mit nach vorne herausspringender Klinge

Ausnahmen sind:

  • Springmesser mit seitlich herausspringender Klinge, bei einer maximalen Klingenlänge von 85 mm

Gesetzlich definierte Ausnahmen vom Führverbot in § 42a:

  • Verwendung bei Foto-, Film- und Fernsehaufnahmen oder Theaterstücken
  • Transport in einem verschlossenen Behältnis
  • Führen bei berechtigtem Interesse (Brauchtumspflege, Berufsausübung, Sport, etc.)
  • sozial anerkannte Zwecke (Wandern, Gartenpflege, usw.)

 

Änderungen des Waffengesetzes 2020

Unser Sortiment betreffend sind in der neuen Fassung des Waffengesetzes, über welches Ende 2019 getagt wurde, KEINE Änderungen festgehalten worden. Weder die zuvor geplanten Ändernungen an den Richtlinien für Armbrüste, Springmesser, oder aber der Herabsetzung der zulässsigen Klingenlänge von feststehenden Messern fand Einzug in die aktuelle Fasssung.

 

Änderungen des Waffengesetzes 4/2008

Wesentlich unser Sortiment betreffend ist die Ergänzung des $42 (Verbot des Führens). Der genaue Wortlaut des Gesetzestextes lautet in Auszügen wie folgt:

(1) Es ist verboten

  1. Anscheinswaffen,
  2. Hieb- und Stoßwaffen nach Anlage 1 Abschnitt 1 oder
  3. Messer mit einhändig feststellbarer Klinge (Einhandtaschenmesser) oder feststehende Messer mit einer Klingenlänge von über 12 cm

(2) Dieser Absatz gilt nicht

  1. für die Verwendung bei Foto-, Film-, oder Fernsehaufnahmen oder Theateraufführungen 
  2. für den Transport in einem verschlossenen Behältnis
  3. für das Führen der Gegentände nach Abs. 1 Nr. 2 und 3, sofern ein berechtigtes Interesse vorliegt.

Ein berechtigtes Interesse liegt insbesondere dann vor, wenn das Führen der Gegenstände im Zusammenhang mit der Berufsausübung erfolgt, der Brauchtumspflege, dem Sport oder einem allgemein anerkannten Zweck dient.

Das bedeutet im Klartext:

Diese Ergänzung bezieht sich allein auf das zugeriffsbereite Tragen in der Öffentlichkeit..

Durch das neue Gesetz sind der Verkauf und der Besitz nicht betroffen! Sie als Händler dürfen alles weiterhin wie gehabt verkaufen. Auch Ihr Kunde darf weiterhin wie gehabt erwerben, besitzen. nach Hause transportieren und sein Hobby damit ausüben.

Springmesser

Die Definition eines Springmessers in Anlage 2 zu $ 2 Abs. 2 bis 4 (Waffenliste) wurde wieder gelockert. Herausgestrichen wurde die Vorschrift, dass die Klingenbreite in der Mitte 20% der Klingenlänge betragen muss. Außerdem wurde die Einschränkung den durchgehenden Klingenrücken betreffend gestrichen.

Der betreffende Abschnitt in der Anlage 2 lautet demnach wie folgt:

1.4.1 Spring- und Fallmesser nach Anlage 1...Hiervon ausgenommen sind Springmesser, wenn die Klinge seitlich aus dem Griff herausspringt und der aus dem Griff herausragende Teil der Klinge

  • höchtens 8,5 cm lang st und
  • nicht zweiseitig geschliffen ist;

Springmesser innerhalb dieser Rahmenbedingungen sind ab 18 Jahren frei! Es gelten die Bestimmungen zum Führen nach § 42a.

Messer mit federunterstützter Klngenöffnung fallen nicht unter diese Definition. Demnach gelten auch die Einschränkungen für Springmesser nicht. Das BKA in Wiesbaden hat bereits im Jahr 2004 einen Feststellungsbescheid zu "Klappmesser mit federunterstütztem Klappmechanismus" mit folgender Einstufung herausgegeben:

Eine Zuordnung nach Anlage 1 zu § 1 Abs. 4 WaffG - Begriffsbestimmungen - Abschnitt 1 Unterabschnitt 2 Nr.2.1.1. und 2.1.2 "Messer, deren Klinge durch Knopf- und Hebeldruck hervorschnellen und hierdurch festgestellt werden können (Springmesser) kann nicht erfolgen, weil kein Knopf oder Hebel zum Lösen einer Sperrvorrichtung vorhanden ist.

Messer mit federunterstützter Klingenöffnung sind wie normale Taschenmesser zu behandeln, eine Altersbeschränkung fehlt im Gesetz! Es gelten die Bestimmungen zum Führen nach § 42a.

Minibutterfly / Minispringmesser

Zu den Mini-Messern mit Schlüsselring existiert ein Feststellungsbescheid des BKA's in Wiesbaden vom 19.12.2006. Die Frage war, ob diese Messer bzw. Schlüsselanhänger unter die Definition der verbotenen Messer fallen. Dabei kommt das BKA zu dem Ergebnis, dass diese Schlüsselanhänger aufgrund der geringen Klingenlängen von maximal 41 mm und der Klingenbreite von maximal 10 mm überhaupt nicht als Waffe nach der Ausgangsdefinition in § 1 Abs. 2 Nummer 2b WaffG einzustufen sind. Demnach können diese dann auch nicht als verbotene Waffe eingestuft werden. Somit sind diese innerhalb der angegeben Maße frei verkäuflich.

Blasrohre

In Anlage 2 zum Waffengesetz werden im Abschnitt 3 wörtlich Blasrohre als nicht dem Waffengesetz unterliegend bezeichnet. Entscheidende Eigenschaft ist hier, dass die benötigte Energie durch reine Muskelkraft erzeugt wird und nicht speicherbar ist (z.B. im Gegensatz zur Armbrust).

Feststellungsbescheide des BKA:

 

Das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesband ist seit der Waffenrechts-Novelle im Jahr 2004 als alleinige Stelle befugt, rechtsverbindliche Feststellungsbescheide zu erlassen. Bis dahin waren die jeweiligen Landeskriminalämter zuständig, was unter Umständen zu unterschiedlichen Rechtslagen innerhalb der Bundesrepublick führte.

Einige wichtige Feststellungsbescheide haben wir hier im Folgenden für Sie zusammengestellt. Sie können aber auch direkt auf den Webseiten des BKA´s die Übersicht der veröffentlichten Feststellungsbescheide einsehen, bzw. einzelne herunterladen. Sie finden diese unter www.bka.de "Themen A-Z" - "Buchstabe F" - "Feststellungsbescheide (Waffen)" oder einfach hier klicken.

 

 

 

 

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